SKL RAW-Westgelände, Revaler Straße 99
Bausubstanz-Begehungsgutachten für die Gebäude des Soziokulturellen Ls
Aufgabenstellung und Vorgehensweise
Noch bis zum Beginn der 90ziger Jahre ist das Gelände des Reichsausbesserungswerks der Bahn an der Revaler Straße in Berlin – Friedrichshain seiner bauzeitlichen Bestimmung gemäß genutzt worden.
Von 1867 bis zu diesem Zeitpunkt hat sein Baubestand zahlreiche Veränderungen, sukzessive Erweiterungen und Abbrüche erfahren.
Heute dient ein Teil des noch vorhandenen Baubestandes mit einer Nutzfläche von 9.090 qm zuzüglich der Freiflächen von 3.835 qm sozialen und kulturellen Einrichtungen, dem sogenannten Soziokulturellen L (SKL).
Einige dieser Gebäude stehen unter Denkmalschutz.
Das Areal wurde 2015 an einen privaten Eigentumer verkauft.
Beabsichtigt ist, die soziokulturelle Nutzung der Gebäude langfristig im Rahmen eines Bebauungsplanes und über eine Belegungsbindung einschließlich einer Mietpreisbindung abzusichern.
Die Gebäude des SKLs und die ihnen zugeordneten Außenflächen sollen mit der Verpflichtung zum Substanzerhalt und zum Erhalt ihrer aktuellen Nutzung an einen gemeinwohlorientierten Generalmieter übergeben werden, dessen Investitionen
zum Substanzerhalt u.U. mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden müssen, sollten die eingenommenen Mieten dies nicht ermöglichen. Einige Nutzer haben aus eigener Initiative, in Eigenarbeit bereits Sicherungsmaßnahmen ergriffen.
Bearbeitet wurde das hier vorgelegte Gutachten von einem Team aus Architekten
und Fachgutachtern. Auftragnehmer und federführend sind die Architekten. Die fachgutachterlichen Stellungnahmen sind im Anhang des Gutachtens dokumentiert.
Die Arbeitsergebnisse der Fachgutachter sind in den Hauptteil des Gutachtens eingeflossen.
Besonders in den Blick genommen sind die Außenhaut der Gebäude, ihre Fronten, Fenster, Außentüren und die Dachhaut, die tragenden Bauteile, ihre Mauern, Stützen und das Dachwerk, die Kellergeschosse und die Technische Gebäudeausrüstung.
Das Gutachten ist im Austausch und in enger Kooperation mit den Mietern der Einrichtungen entstanden.
Insbesondere die Mieter und Nutzer in den nicht unter Schutz stehenden Gebäuden im Inneren des Areals haben unter Hinweis auf bauliche Mängel und Bauschäden Auskunft über ihre Vorstellungen zu baulichen Verbesserungen gegeben.
Perspektivisch ist die Entwicklung eines Selbsthilfe-Instandsetzungskonzept geplant, das einzelne Maßnahmen benennt, die von den Mietern und Nutzern selbst umgesetzt werden können.
Die Arbeitsergebnisse des Gutachterteams sind schließlich in eine Kostenaufstellung überführt, die gebäudeweise die kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen benennt und kostenmäßig darstellt. Zusätzlich sind die Maßnahmen im Gebäudevergleich in ihrer Dringlichkeit dargestellt.